Fast täglich hört man in den amerikanischen Nachrichten von Überfällen, Bandenkriegen, Familientragödien oder Amokläufen. Ein besonders schockierendes Ereignis hat sich am 01. September diesen Jahres zugetragen. Ein Mann wird von seinem Nachbarn und dessen Sohn, wegen eines banalen Streites, erschossen (hier geht es zur Story). Alles per Handy gefilmt. Dieser sinnlose und kaltblütige Mord hat mich dazu veranlasst mich ausführlicher mit der amerikanischen Waffenkultur auseinanderzusetzen.
WARUM IST DIE BEZIEHUNG ZU WAFFEN IN AMERIKA SO STARK VERANKERT?
Um dieser Frage genauer auf den Grund zu gehen, muss man sich mit der amerikanischen Geschichte befassen. Seit der Gründung im Jahr 1776 befinden sich die Vereinigten Staaten fast durchgehend im Kriegszustand. Als erstes ist hier der Unabhängigkeitskrieg (1775 bis 1783) aufzuführen. Dieser spielt eine entschiedene Rolle zum Thema Waffenkultur. Denn ohne die ganzen bewaffneten Amerikaner jener Zeit, hätten sich diese niemals gegen die europäischen Kolonialmächte behaupten können. Demnach wurde die amerikanische Unabhängigkeit und damit die Demokratie durch Waffengewalt hart erkämpft. Seit jeher scheinen Amerikaner eine gewisse Paranoia gegenüber Menschen und Regierungen zu pflegen, die ihre Rechte potenziell gefährden könnten.
2nd Amendment – Das Heiligtum der Waffenliebhaber
Deshalb wurde 1791 der Zweite Zusatzartikel (2nd Amendment) in die amerikanische Verfassung aufgenommen. Dieser erlaubt es Privatpersonen Waffen zu besitzen: „Da eine wohlgeordnete Miliz für die Sicherheit eines freien Staates notwendig ist, darf das Recht des Volkes, Waffen zu besitzen und zu tragen, nicht beeinträchtigt werden.“
Viele weitere Kriege und Kriegshandlungen folgen. An dieser Stelle möchte ich die prägnantesten auflisten:
- diverse Indianerkriege
- Amerikanischer Bürgerkrieg
- 1. Weltkrieg
- 2. Weltkrieg
- Kubakrise
- Vietnamkrieg
- Afgahnistan
- Syrien
Die längste Periode in der sich die USA nicht im Kriegszustand befand, war von 1935 bis 1940 (während der “Großen Depression”)
Nach 1900 hat kein weiterer Kampf innerhalb der USA stattgefunden. Kriege und Kriegshandlungen wurden stets im Ausland geführt. Aus diesem Grund habe ich den Eindruck, dass viele Waffenbefürworter eine romantisierte Vorstellung von Selbstverteidigung und Widerstandskämpfen haben. Zwar werden stets gefallene Soldaten – Kriegshelden – beklagt, aber wenn der Horror des Krieges so weit weg von der Heimat ausgetragen wird, verliert man wohl das Gespür für die tatsächlichen Konsequenzen, welche mit Kriegshandlungen einhergehen. Ein Großteil der Waffenliebhaber ist davon überzeugt, dass Waffen DAS Werkzeug schlechthin sind, um sich und seine Rechte zu verteidigen.
Ganz im Gegenteil zu Europa. Insbesondere Deutschland hat eine komplett andere Assoziation mit Schusswaffen. Man darf schließlich nicht vergessen, dass Deutschland vor 73 Jahren noch in Schutt und Asche lag. Schusswaffen jeglicher Art verbinde ich in erster Linie mit Tod und Zerstörung.
Während es in den USA mittlerweile mehr Waffen (357 Mio.) als Einwohner (325,7 Mio) gibt, sind in Deutschland 5,8 Mio. Waffen Registriert. Wobei die Dunkelziffer deutlicher höher liegt, angeblich bei 20 Millionen.
(Quelle: https://rp-online.de/panorama/deutschland/zahlen-und-fakten-zu-deutschlands-schuetzen-und-waffen_iid-17658333#9)
DEUTSCHES WAFFENGESETZ VS. AMERIKANISCHES WAFFENGESETZ
Deutschland
Um als Ottonormalverbraucher eine scharfe Schusswaffe in Deutschland zu besitzen benötigt man eine Waffenbesitzkarte (WBK). Folgende Voraussetzungen müssen dafür erfüllt werden:
- Man muss mindestens 18 Jahre alt sein um eine Schusswaffe käuflich zu erwerben
- Fester Wohnsitz in Deutschland
- Keine Vorstrafen (nicht mehr als 60 Tagessätze)
- Kein Mitglied einer radikalen Gruppierung sein
- Keine (Drogen)abhängigkeit
- Mentale Fitness
- Ein Jahr Mitglied in einem Schützenverein sein
- Schießbuch führen (nachweislich 1 x monatlich schießen, oder 18 x im Jahr, falls man den Monatszyklus nicht einhalten kann.)
- Vom Schützenverein ein “Bedürfnis” zum Schießen bestätigen lassen z.B. Sport
- Sachkundeprüfung bestehen
- Waffentresor besitzen (Nachweis an Behörden senden)
- Waffe und Monition getrennt voneinander aufbewaren
- Waffen dürfen nicht mitgeführt werden, dafür benötigt man einen Waffenschein.
USA
Die hier geltenden Waffengesetze unterscheiden sich von Bundesstaat zu Bundesstaat. Stellvertretend liste ich die lockersten sowie die strengsten Regulierungen auf.
Idaho
- Man muss US Staatsbürger sein
- Man muss mindestens 18 Jahre alt sein um eine Schusswaffe käuflich zu erwerben, gibt aber auch Ausnahmen
- Man darf kein verurteilter Straftäter sein
- Für den Kauf von Handwaffen oder Maschinengewehren ist keine Lizenz nötig
- Es ist keine Lizenz nötig um eine Waffe bei sich zu tragen
- Waffen müssen nicht registriert werden
- Für das Mitführen von Handwaffen sowie Maschinengewehre ist keine Lizenz erforderlich
- Ein Backgroundcheck ist nicht erforderlich, aber in Idaho werden alle Waffenlieferungen durch lizenzierte Händler direkt über das FBI abgewickelt.
Kalifornien
- Man muss US Staatsbürger sein
- Man muss mindestens 18 Jahre sein um eine Schrotflinte oder Gewehr käuflich zu erwerben
- Man muss mindestens 21 Jahre alt sein um eine Handwaffe käuflich zu erwerben
- Man muss im County leben bzw. arbeiten
- Man darf kein verurteilter Straftäter sein
- Mental fit sein
- Man muss ein “Firearm Safety Certificate” Test absolviert haben, wenn man eine Handwaffe kaufen möchte
- Man benötigt eine Lizenz um Waffen bei sich zu tragen
- Waffen müssen registriert werden auch bei Privatverkäufen.
- Backgroundcheck, Zehn Tage Wartezeit
SICHERHEITSMAßNAHMEN IN AMERIKANISCHEN SCHULEN
Ihr kennt es aus bestimmt aus Filmen und Serien, dass Schüler in Amerika ersteinmal durchsucht werden bevor sie die Klassenräume betreten. Das ist keineswegs eine Übertreibung. Metalldetektoren, Durchsuchungen, Spürhunde und bewaffnete Polizisten vor den Schulen sind keine Hollywooderfindung, sondern die Realität in der amerikanische Kinder und Jugendliche leben.
Kameras
Etwa 95% der Grundschulen kontrollieren die Eingänge, indem diese verriegelt oder mit Kameras überwacht werden. Knapp 95% der High Schools werden zusätzlich auch von innen mit Überwachungskameras ausgestattet. Bei Grundschulen sind es 73%.
Ausweise
Lehrer und Schulpersonal müssen in 73% aller Grundschulen eine art “Schulausweis” mit einem Foto bei sich tragen. In 16% aller Highschools müssen Schüler ebenfalls einen Schülerausweis bei sich tragen.
Sicherheitspersonal
Rund 72% aller High Schools und etwa 45% aller Grundschulen sind mit Sicherheitspersonal ausgestattet. Wobei die große Mehrheit bewaffnet ist. Vor zehn Jahren waren es “noch” 63% bzw. 26%.
Durchsuchung
In 62% aller High Schools und 6% aller Grundschulen werden hin und wieder Drogenspürhunde eingesetzt.
Metalldetektoren
In 10% aller High Schools werden Schüler mit Hilfe von Metalldetektoren durchsucht.
(Quelle: https://nces.ed.gov/fastfacts/display.asp?id=334 und https://abcnews.go.com/Politics/armed-security-officers-schools-increasing-report/story?id=54095112)
WAS IST DIE NRA UND WARUM IST SIE SO MÄCHTIG?
Die National Rifle Assoziation wurde 1871 mit der Absicht gegründet, Männer besser im Umgang mit Waffen und im Schießen auszubilden. Seit 1934 ist die NRA auch politisch aktiv. Der Verband unterstützte zwei wichtige Waffenkontrollgesetze:
- National Firearms Act von 1934 (NFA)
- Gun Control Act von 1968 (GCA),
Die NRA wurde im laufe der Jahre immer politischer. 1977 gründete der Verband ein eigenes politisches Aktionskomitee (PAC), um Mittel an die Gesetzgeber zu verteilen.
BUDEGET
Die NRA gibt mehr aus, als alle übrigen Waffenkontrollgruppen des Landes zusammen gerechnet. Etwas 250 Millionen Dollar pro Jahr! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Allein für die Lobbyarbeit gibt der Verband offiziell etwa drei Millionen Dollar und mehr jährlich aus. Sie wollen schließlich in der Waffenpolitik ganz vorne mitspielen. Hierbei handelt es sich lediglich um die registrierten Beiträge für die Gesetzgeber. Die eigentlich interessanten Summen werden anderweitig über PACs (eigene politische Aktionskomitees) ausgegeben und sind somit schwerer zu verfolgen. Schlimm, dass man immer dem Geldfluss folgen muss, um sich über die wahren Absichten der Entscheidungsträger, ein Bild zu machen.
DIE MISSION
Die NRA ist der felsenfesten Überzeugung, dass noch mehr Waffen das Land sicherer machen würden. Sie nutzen jede Schießerei, in der Menschen ihr Leben verlieren um ihre Mission voranzutreiben. Denn: “The only way to kill a bad guy with a gun, is a good guy with a gun.“ (Bedeutet: “Der einzige Weg um einen Bösen Mann zu töten, ist ein guten Mann mit einer Waffe.”) Aus diesem Grund befinden sich -wie bereits erwähnt – bewaffnete Polizisten vor Schulen, um mögliche Attentäter rechtzeitig zu stoppen. Manchmal geht die Rechnung sogar auf. Aber allein in diesem Jahr hat es bei 23 Schulschießereien nicht geklappt. 23 zu viel wenn man mich fragt. Nun schlagen Waffenbefürworter allen ernstes vor, Lehrpersonal zu bewaffnen. Das ist doch Wahnsinn! Waffen in Schulen, in jedem Klassenraum?! Dann braucht der potenzielle Täter nicht einmal selbst eine Waffe zu besorgen. Die gäbe es ja dann schon praktischerweise in der Schule. Wunderbar. Oder was passiert, wenn ein Lehrer mal die Kontrolle verlieren sollte? Auch das ist ein mögliches Szenario, hässlich und grausam, aber nicht unmöglich. Zum Glück sind dies “nur” Ideen, bis jetzt. Falls es tatsächlich bewaffnete Lehrer in Schulen geben sollte, nehme ich mal stark an, dass die Zahl der Homeschoolers schlagartig nach oben schießen wird.
Die NRA setzt sich auch vehement dafür ein, dass man Waffen offen mit sich führen darf. In einigen Bundesstaaten ist dies auch ohne größere Hürden erlaubt. Hier in Florida habe ich noch keinen Zivilisten gesehen, der eine Waffe bei sich trug. In Texas hingegen schon. Mutter, Vater und kleines Kind.
Unparteiische Beobachter geben zu Bedenken, dass die NRA durch ihr politisches Engagement bemerkenswerten, jedoch indirekten Einfluss ausübt. Laut Business Insider blockiert die NRA seit Jahrzehnten eine von der Regierung in Auftrag gegebene Studie, um Waffengewalt in den USA genauer zu untersuchen. Ferner bewertet der Verband Mitglieder des Kongresses öffentlich von A bis F (A = Schulnote 1; F = Schulnote 6) über ihre wahrgenommene “Waffenfreundlichkeit”. Diese Bewertungen können einen nicht unerheblichen Effekt auf Umfragezahlen haben und sogar Abgeordnete, die sich für ein schärferes Waffengesetz aussprechen, einen Sitzplatz kosten.
MITGLIEDER
Es ist schwer zu sagen wie viele Mitglieder die NRA tatsächlich hat. Die Zahlen schwanken. Laut BBC bläst der mächtige Waffenverband die Mitgliederzahl auf. Fünf Millionen sollen es laut NRA sein. Experten schätzen die Zahl eher auf drei Millionen ein.
(Quelle: https://www.bbc.com/news/world-us-canada-35261394)
PARKLAND – WIND OF CHANGE
Seit dem grausamen Amoklauf der sich am 14. Februar 2018 in Parkland Florida zutrug, scheint sich wirklich etwas in Amerika zu ändern. Schüler, Eltern, Lehrer, Politer, Berühmte Persönlichkeiten und sogar Waffenbefürworter aus der gesamten Nation sprechen sich öffentlich für ein strengeres Waffengesetz aus. Namenhafte Unternehmen wie:
- Enterprise Holdings
- Symantec
- MetLife
- SimpliSafe
- Wyndham Hotels
- Hertz
- TrueCar
- Delta Airlines
- United Airlines
- Chubb
- Avis/Budget
- Best Western
- Starkey Hearing Technologies
distanzieren sich von der NRA und lösen bestehende Verträge auf. Nun gibt es keine Rabatte oder ähnliche Annehmlichkeiten mehr für NRA-Mitglieder. Die NRA und ihre Mitglieder waren nicht erfreut.
Außerdem erhoben die zwei führenden Waffenhändler der Vereinigten Staaten (Walmart und Dicks Sporting Goods) das Mindestalter zum Kauf von Waffen, von 18 auf 21 Jahre. Beide Händler versprechen auch keine Sturmgewehre mehr zu verkaufen.
Es gibt aber auch Unternehmen die weiterhin zur NRA halten:
(Auszug)
- FedEx
- Clearent
- Lockton (Tochterfirma)
- Hotel Planer
- Midway USA,
- Vinesse Wines
- Apple TV, Youtube und Roku zeigen NRA TV
(Quelle: https://www.huffingtonpost.com/entry/companies-sticking-by-the-nra_us_5a903e4be4b01e9e56bb57af)
Schüler des gesamten Landes haben genug und sind zu Recht wütend und fordern strengere Waffengesetze. Ich kann mir nicht einmal im Ansatz vorstellen wie es sein muss, mit Angst ums eigene Wohl in die Schule zu gehen. Es ist eine reale Angst. Statistisch gesehen sind in diesem Jahr mehr Menschen in Schulen/Unis ums Leben gekommen als amerikanische Soldaten im Einsatz. Schüler marschieren und demonstrieren im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben (March for our Lives) und fordern eine strengere Waffenreform. Die NRA und gewisse Waffenbefürworter haben dann noch die Nerven zu behaupten, dass das nichts bringen würde. Die jungen Leute hätten ja keine Ahnung und sollen sich nicht in Politik einmischen. Bei solchen Argumenten könnte ich explodieren. Dieses Maß an Ignoranz ist schon wirklich bemerkenswert und sollte mal untersucht werden. Zum Glück können in diesem Jahr die Millennials wählen. Am 6. November ist es soweit, dann gibt es die Zwischenwahlen. Ich bin so gespannt.
AUFLISTUNG ALLER SCHULSCHIEßEREIEN IN DIESEM JAHR
- 25. Mai: Noblesville, Indiana
Zwei Menschen wurden verletzt als ein Schütze das Feuer in der Noblesville West Middle School eröffnete. - 18. Mai: Santa Fe, Texas
Zehn Menschen wurden in der Santa Fe High School erschossen. - 11. Mai: Palmdale, Kalifornien
Ein 14-jähriger Junge ging in seine ehemalige Schule, und begann kurz vor Beginn des Unterrichts mit einem halbautomatischen Gewehr zu schießen. Ein 15-jähriger Junge wurde dabei verletzt. - 20. April: Ocala, Florida
Ein 17-jähriger Schüler der Forest High School wurde kurz vor dem Schülerprotest gegen Waffengewalt in den Knöchel geschossen. Bei dem Verdächtigen handelte es sich um einen 19-jährigen ehemaligen Schüler. - 12. April: Raytown, Missouri
Ein Mann wurde auf dem Parkplatz der Raytown South Middle School in den Bauch geschossen. - 9. April: Gloversville, New York
Ein Schüler beschoss einen andern Schüler mit einer BB gun in Gloversville Middle School. - 20. März: Lexington Park, Maryland
Ein bewaffneter Schüler erschoss zwei andere in der Great Mills High School. Der Polizist, welcher für die Sicherheit an der Schule zuständig ist, erschoss den Schützen daraufhin. Eines der beiden Opfer, das 16-jährige Mädchen Jaelynn Willey, starb zwei Tage später, nachdem man die lebenserhaltenen Maßnahmen eingestellt hatte. - 13. März: Seaside, Kalifornien
Ein Lehrer feuerte in der Seaside High School versehentlich eine Waffe ab. Während einer “Public Safety” Kurses. Mehr Ironie geht auch nicht. - 8. März: Mobile, Alabama
Eine Person wurde auf dem Unigelände der University of South Alabama angeschossen und musste ins Krankenhaus. - 7. März: Birmingham, Alabama
Bei einer versehentlichen Schießerei an der Huffman High School, wurde ein Schüler erschossen und ein weiterer schwer verletzt. Die Polizei hat nicht weiter ermittelt. - 7. März: Jackson, Mississippi
Ein Student wurde in dem Studentenwohnheim der Jackson State University angeschossen. - 2. März: Mount Pleasant, Michigan
Zwei Personen wurden im Studentenwohnheim der Central Michigan University erschossen. Dabei handelte es sich nicht um Studenten. - 27. Februar: Norfolk, Virginia
Ein Student der Norfolk State University wurde aus einem angrenzenden Schlafsaal erschossen, während er Hausaufgaben machte. Er wurde nicht ernsthaft verletzt. - 27. Februar: Itta Bena, Mississippi
Eine Person wurde in einem Aufnahmezentrum an der Mississippi Valley State University erschossen. Laut Polizei war die Person kein Student und die Verletzung war nicht lebensbedrohlich. - 24. Februar: Savannah, Georgia
Eine Person wurde auf dem Gelände der Savannah State University erschossen. Laut der Uni war weder das Opfer noch der Schütze Universitätsstudenten. - 14. Februar: Parkland, Florida
Ein 19-jähriger ehemaliger Schüler der Marjory Stoneman Douglas Highschool erschoss 17 Schüler und Schulpersonal mit einem Gewehr (AR-15). Der Schütze, Nikolas Cruz, war wegen disziplinarischer Probleme von der Schule verwiesen worden. - 9. Februar: Nashville
Ein Schüler wurde auf dem Parkplatz der Pearl-Cohn High School erschossen. - 5. Februar: Oxon Hill, Maryland
Ein Schüler wurde auf dem Parkplatz von Oxon Hill High angeschossen. Die Polizei verhaftete zwei Teenager und teilte mit, sie seien Bekannte des Opfers. - 1. Februar: Los Angeles
Ein 15-jähriger Junge wurde in den Kopf geschossen und ein 15-jähriges Mädchen wurde an der Sal Castro Middle School in Los Angeles in das Handgelenk geschossen. Zwei weitere Schüler wurden von Kugeln gestreift. Ein 12-jähriges Mädchen hatte versehentlich die Schüsse ausgelöst. - 31. Januar: Philadelphia
Ein Streit führte zu einer Schießerei auf dem Parkplatz der Lincoln High School, bei der ein 32-jähriger Mann tödlich verletzt wurde. - 23. Januar: Benton, Kentucky
Ein 15-jähriger Schüler schoss in der Marshall County High School auf 16 Menschen und tötete dabei zwei 15-Jährige. - 22. Januar: Italy, Texas
Ein 15-jähriger Schüler wurde bei einer Schießerei an einer Highschool in Italy, Texas verletzt, sagten Behörden. Der ebenfalls 15-jährige Verdächtige wurde schnell festgenommen. - 20. Januar: Winston Salem, North Carolina
Ein Winston-Salem State University Footballspieler, Najee Ali Baker, wurde auf einer Party auf dem Gelände der Wake Forest University erschossen.
(Quelle: https://www.cnn.com/2018/03/02/us/school-shootings-2018-list-trnd/index.html)
ZAHLEN
Folgend möchte ich Zahlen für sich sprechen lassen. Hier eine Auflistung aller Vorfälle in 2018 in denen Schusswaffen involviert sind.
(Stand: 10. Oktober 2018)
- Anzahl an Vorfällen insgesamt 44.847
- Anzahl an Todesopfer* 11.369
- Anzahl an Verletzter* 22.205
- Anzahl an getöteten oder verletzten Kindern (Alter 0-11)* 524
- Anzahl an getöteten oder verletzten Jugendlichen (Alter 12-17)* 2.215
- Anzahl an Massenschießereien** 280
- Polizist involvierter Vorfall bei dem Polizist Shot or Killed** 233
- Polizist involvierter Vorfall Verdächtiger Shot or Killed** 1.676
- Home Invasion** 1.567
- Selbstverteidigung** 1.403
- Unbeabsichtigte Schießerei** 1.250
* Tatsächliche Anzahl an Toten und Verletzten
** Anzahl der Vorfälle die gemeldet und bestätigt sind
Die ca. 22.000 jährlichen Selbstmorde, die mit Waffen begangen werden, sind nicht in der Statistik einberechnet.
(Quelle: https://www.gunviolencearchive.org)
Die Zahl an Selbstmorden, welche mit Waffen begangen werden ist extrem hoch. Etwa 22.000 Menschen nehmen sich jährlich auf diese Weise das Leben. Über 80% davon sind Männer.
Man kann natürlich noch viel mehr ins Detail gehen. Ich habe mich gefühlt durch hunderte Statistiken gewühlt. Diese bestätigen, dass Staaten mit strengeren Waffengesetzen weniger Vorfälle mit Waffen aufweisen, als Staaten mit einer lockeren Gesetzgebung. Es gibt aber auch Ausnahmen wie z.B. Chicago wo das nicht ganz genau zutrifft. Aber auch hier muss man wieder ganz genau hinschauen.
So, das war jetzt schwer verdauliche Kost. Ich hoffe wirklich sehr, dass sich mit den Zwischenwahlen etwas ändert und die Politiker anfangen auf ihre Wähler zu hören.